Stadt der Zukunft

Im Wintersemester 2021 nahm die Lehrveranstaltung „Subjektive Räume/Raumutopien“
am Institut für Kunst und Gestaltung 1 der Technischen Universität Wien das Thema „Stadt
der Zukunft – Wien im Klimawandel“ zum Anlass, auf die Suche nach möglichen positiven
und negativen Zukunftsszenarien für die Stadt Wien zu gehen. Sowohl das lebenswerte
Wien von morgen- als auch mögliche Katastrophenszenarien gaben genug Material, um
kurze Geschichten und immersive Beiträge in Comicform zu illustrieren.


Die individuellen Projekte setzten auf unterschiedlichen Ebenen der Stadt an, die einflussnehmenden
Klimafaktoren wurden analysiert und die prognostizierte Wirkung auf unser zukünftiges Leben beleuchtet. Szenarios über gelungene und misslungene Transformationen
unserer Gesellschaft wurden aus unterschiedlichen Blickwinkeln erarbeitet. Wir untersuchten
die Auswirkungen des Klimawandels auf den städtischen Raum und seine Umgebung,
aber auch auf die Wirtschaft, die Gesellschaft und das Leben der einzelnen Menschen. Der
Anspruch, in den Projekten tiefer zu gehen, als oberflächliche Stadtbegrünungs- oder Zerstörungsfantasien
à la Emmerich, begleitete uns.


Die Comics wurden als „Erklär-Comics“ (Comics, die sich mit bestimmten Sachthemen
auseinandersetzen und diese präsentieren), immersive Geschichten, Bauanleitungen, etc.
erarbeitet, stellen innovativ, kreativ und kritisch die abstrakten Prognosen der Klimawandelund
Zukunftsforscher *innen bildlich dar und machen diese greifbarer. Individuelle Entwürfe
wurden zeichnerisch in unterschiedlichen Darstellungsmethoden als Kurzcomics realisiert.
Das Medium Comic ermöglicht eine tiefere und intimere Erfahrung der abstrakten Veränderungen,
die uns durch den Klimawandel erwarten.


Im Rahmen der Lehrveranstaltung gab es Gastvorträge mit anschliessender Diskussion
von Alexander Mankowsky (Zukunfts-/Mobilitätsforscher, Daimler AG)/ Sabine Engelhardt
(Zukunftsforscherin & Scent Creator, Daimler AG) und Benedikt Becsi (Klimaforscher, BOKU
Wien).


Themarelevante Comics – ebenso wie das Medium Comic selbst – wurden vorgestellt, Zeichentechniken,
Stile und Storyboardtypen besprochen. Die perspektivische und räumliche
Darstellung stand bei der Ausarbeitung der Projekte im Vordergrund.


Vorliegende Publikation vereint die eingereichten Beiträge und soll einen Überblick über
die unterschiedlichen Ideen und Erwartungen der Studierenden an die Zukunft der Stadt
geben. Zu jedem Beitrag gibt es, zusätzlich zum Comic, eine kurze Interpretation und Prozessbeschreibung
der Arbeit, sowie eine Auswahl von Skizzen, die bei der Entstehung der
Beiträge erarbeitet wurden. Die Skizzen und Präsentationsblätter entstanden vorwiegend
mit Zeichenwerkzeugen auf Papier. Das Zeichenmaterial bestand aus Papier (A3/A4) und
Bleistift (HB, B, 2B, 4B). Eine Vielzahl unterschiedlicher Techniken (Wasserfarben, Gouache,
Marker- etc. bzw. digitale Zeichentools wie iPads oder Cintiqs) wurden für die finale Ausarbeitung
verwendet.